Rückblick - Ausstellung 2013

Rückblick auf die Ausstellung 2013

Die Ausstellung DER ANDERE BLICK mit Werken der beiden Fotografen Franz Gloor und Roland Schneider in der Christkatholischen Stadtkirche Olten vom 23. August bis zum 22.September 2013 wurde vom Vorstand des Vereins Archiv initiiert, organisiert und durchgeführt. Beratend zur Seite stand uns Markus Schürpf, ein grosser Kenner der Fotoszene Schweiz. Unterstützung erhielten wir von Martin Schaffner, der verantwortlich war für die Öffentlichkeitsarbeit und auch eine grosse Hilfe bei der Gestaltung und Umsetzung der Ausstellung war.
DER ANDERE BLICK stiess weit über Olten hinaus auf grosses Interesse. Gezeigt werden konnte nur eine kleine Auswahl aus den Sammlungen der beiden Fotografen. Der ganze Reichtum der fotografischen Werke von Roland Schneider und Franz Gloor ist noch nicht erschlossen. Bis es so weit ist, erachtet der Verein Archiv es als eine seiner Hauptaufgaben, ausgewählte Bilder einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Offene Kirchentüren
Der Entscheid, die Ausstellung in der denkmalgeschützten Stadtkirche durchzuführen, erwies sich als Glücksfall. Die Zusammenarbeit mit der Christkatholischen Kirchgemeinde hätte besser nicht sein können. Zudem: Die geöffneten Kirchentüren mitten in der Stadt lockten nicht nur viele Einheimische, sondern auch Leute auf der Durchreise an. Manche kamen nur für ein paar Minuten der Ruhe oder um eine Kerze anzuzünden in die Kirche, die meisten aber um sich die Bilder anzusehen und sich auf die Einblicke und Eindrücke aus verschiedenen Blickwinkeln der letzten Jahrzehnte einzulassen.

Von Roland Schneider waren Industrielandschaften, Menschen bei der Arbeit und eindrückliche Bilder aus einer Psychiatrischen Klinik zu sehen, von Franz Gloor grossformatige Eisenbahnfotos, eine Serie über die Schliessung der Spanischen Weinhalle und Bilder aus Oltens Musik- und Tanzszene.

Olten als künftiges Zentrum der Fotografie
Die Vernissage wie auch die Finissage haben gezeigt: Das Interesse an der Fotografie des Jurasüdfusses ist gross und Olten wird zunehmend als Ort der Fotografie wahrgenommen. Dieses Interesse untermauert das Anliegen, dass das Kulturgut Fotografie zwingend eine Aufgabe des Kantons Solothurn werden muss. Regierungsrat Peter Gomm hat es in seiner Rede anlässlich der Finissage treffend auf dem Punkt gebracht:
"Wenn sich Olten wirklich als Zentrum für Fotografie am Jurasüdfuss etablieren will, dann müsste es durchaus einen öffentlichen Ort geben, wo dies stattfinden kann. Fotografen und Fotografinnen hätte es weiss Gott genug, um ein solches Zentrum zu bespielen. Wie immer sind etwas Mut, Kreativität und Geld gefragt. Wenn man’s nicht selbst hat, dann muss man es sich besorgen. Ich bin überzeugt, das wäre machbar, wenn alle Beteiligten, auch die Politik daran arbeiten. Ich meine, das kulturelle Verständnis der Stadt Olten und im Kanton Solothurn ist so gross, dass nach einer Diskussion und Bündelung der Ideen, ein breit getragenes Projekt auf guten Boden fallen würde, ja fallen müsste."

Die eingeplanten Rahmenveranstaltungen, Führung durch die Ausstellung mit Markus Schürpf, kunsthistorische Führung durch die Stadtkirche mit Katja Herlach, Lesung mit Schriftstellerin Verena Wyss–Hammer, Orgelkonzerte organisiert von der Christkatholischen Kirchgemeinde waren alle von grosser Qualität. Nur die Besucherzahl hätte grösser sein dürfen.

Ausgebuchter Workshop
Der vom Verein organisierte eintägige Workshop: Identifikation von Fotografien und ihre Archivierung unter der Leitung von Markus Schürpf, Büro für Fotografiegeschichte Bern und Barbara Spalinger, Papierrestauratorin Bernisches Staatsarchiv, Dozentin HFKG, stiess auf grosses Interesse. Obwohl der Kurs doppelt geführt wurde, konnten nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden. 40 Teilnehmende, Fachpersonen aus Museen, Archiven und Bibliotheken, Fotografen und Privatpersonen suchten Anleitungen und Antworten auf ihre Probleme. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen und Dankesschreiben an den Verein zeigten, dass der Workshop die Erwartungen erfüllt hat.

Durch die Ausstellung wurde der Besitzer des Restaurants „Gryffe“ in Olten auf Franz Gloors Bildserie über den letzten Abend in der Spanischen Weinhalle aufmerksam. In Zusammenarbeit mit Archiv Olten konnten Reproduktionen für das neu gestaltete Lokal realisiert werden.  Die Bilder aus dem Jahr 1978 - für manche mit Jugenderinnerungen verbunden, für andere eine erste Begegnung mit dem Werk des 2009 verstorbenen Fotografen. Schön zu sehen, wie die Vermittlungsarbeit des Vereins Kreise zieht.

Folge-Ausstellung in der Zentralbibliothek Solothurn
Die Ausstellung DER ANDERE BLICK ist abgeschlossen. Eine Folge-Ausstellung in der Zentralbibliothek Solothurn ist für 2014 in Planung. Denn: Das Kulturgut Fotografie betrifft den ganzen Kanton. Und: Roland Schneider und Franz Gloor arbeiteten lange Jahre in einem gemeinsamen Atelier am Stalden in Solothurn.

Für den Verein Archiv Olten
Ruth Grossenbacher, Präsidentin

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