Jetzt sind sie wieder vereint zu sehen

Vorschau auf die Ausstellung in der Zentralbibliothek in der Solothurner Zeitung vom 27. August 2014

Die St. Ursenkathedrale, die Genossenschaftsbeiz Kreuz und Krokus, als die beiden "Institutionen" noch jung waren, Fasnacht, Markt, Filmtage, beklemmende Bilder aus der psychiatrischen Klinik - viel Solothurn ist in den Fotografien von Roland Schneider und Franz Gloor zu finden, aber auch Metropolen wie New York, das aufstrebende China, Schweizer Industriearbeitsplätze, die längst wegrationalisiert oder ausgelagert wurden, Polizeieinsätze, liebliche Landschaften. Die Ausstellung im Querbau der Zentralbibliothek lädt ein zum Eintauchen in den Kosmos der beiden Fotografen und vermittelt gleichzeitig auch das Lebensgefühl der 70er- und der 80er-Jahre.

Universelle Bildsprache
Roland Schneiders intensiver und international beachteter Bilderstrom versiegte im Laufe der 80er-Jahre, Franz Gloor verstarb 2009 in Olten. In den letzten aktiven Jahren wollten und konnten die beiden nicht mehr zusammen arbeiten. Durch die Vermittlung des Vereins Archiv Olten ist es aber gelungen, das Werk beider Fotografen zusammen zu führen und dem Historischen Museum in Olten anzuvertrauen. Die von Kunsthistorikerin Roswitha Schild kuratierte Ausstellung schöpft aus dieser Quelle und ist bewusst sehr breit gestaltet und nicht einfach nach Fotograf oder Themen geordnet. Wer mit dem Werk der beiden vertraut ist, kann meistens erkennen, wer hinter der Kamera stand. Es gibt aber auch Aufnahmen, bei denen eine zweifelsfreie Zuordnung nicht möglich ist und auch kaum Sinn macht. In ihrer jahrzehntelangen Zusammenarbeit haben Schneider und Gloor eine universelle Bildsprache entwickelt und  sich auf Grund ethischer und ästhetischer Übereinstimmung über weite Strecken hinweg als Einheit verstanden.

Ein reiches Begleitprogramm ist darauf angelegt, die Inhalte der Ausstellung zu vertiefen. So sollen ehemalige Mitarbeiter, Auftraggeber, Begleiter wie Peter André Bloch, Roman Candio und Hansruedi Riesen über ihre Begegnungen mit den Fotografen erzählen und damit authentische Hintergrundberichte beisteuern. Die jungen Solothurner Fotografen Sabrina Christ, Nina Dick und Simon Kneubühl transportieren einige der Themen von Schneider und Gloor in die Gegenwart. Sie zeigen ihre Arbeiten im Rahmen des "Photostreams" vom 28. August im Uferbau in Solothurn, also noch vor der eigentlichen Vernissage. "Photostream" ist eine vom Oltner Fotografen André Albrecht initiierte Veranstaltungsreihe, die aus aktuellem Anlass in Solothurn zu Gast ist.

Eröffnet wird die Ausstellung ... von den beiden Stadtpräsidenten Kurt Fluri (Solothurn) und Martin Wey (Olten), ihren Abschluss findet sie am 20. September mit der Finissage und dem Verkauf der hochwertigen Ausstellungs-Reproduktionen.

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